Frankfurt (fnp) Mit der ausgefallenen Optik des Outlander I kann der Neue nicht mithalten. Ohne charakteristische Nase, aber dafür mit dem Design des Rallye-Dakar-Pajeros ähnelt er doch zu sehr seinen zahlreichen SUV-Brüdern und Schwestern von RAV 4 bis Opel Antara.
Ein Diesel hatte den Japanern in diesem Segment bislang gefehlt. Nun ist er da, wenn das Triebwerk auch von VW stammt. Aber die Zahlen geben dem Hersteller Recht: Seit dem Start Ende Februar wurden in Deutschland rund 2000 neue Outlander verkauft, und die Warteliste der Besteller reicht mancherorts bis in den Monat August.
Um es vorwegzunehmen: Der neue Outlander kam uns weniger sportlich vor als sein Vorgänger - aber er ist auch ein komplett anderes Modell; gemeinsam blieb nur der Name. Dafür überzeugte er als arbeitsfreudiger, sparsamer und etwas höher gelegter Kombi. Wobei 18 Zentimeter Bodenfreiheit fürs Gelände nur bedingt taugen. Unterfahrschutz und etwas motzig ausgebildete Radläufe sind eher für die Optik. Schick sieht der Wagen allemal aus, vor allem der Innenraum in der getesteten, luxuriöseren Instyle-Variante.
Der derzeit noch eingesetzte Dieselmotor von VW (mit Partikelfilter) ist ein Pumpe-Düse-´Triebwerk, das den mehr als 1,6 Tonnen schweren Wagen beim morgendlichen Start kaum aus den Puschen bringt. Einmal warmgelaufen, erweist sich das Zweiliter-Triebwerk zwar nicht als Temperamentsbolzen, aber erstaunlich durchzugsstark und mit einem echten Drehmomentschub jenseits der 3000 U/min.
Das Fahrwerk ist nicht so sportlich ausgelegt wie das des Vorgängers, aber deutlich besser abgestimmt. Im Grenzbereich neigt der Wagen ein wenig zum Untersteuern. Vor allem in der Frontantriebsvariante, die per Drehknopf für die Antriebseinheit hinter dem Schaltknüppel gewählt werden kann. Die eher bescheidene Geländetauglichkeit kann mit einer Allradsperre verbessert werden. Die Lenkung empfanden wir ein wenig schwergängig, aber sensibel, die Bremsen zupackend und giftig.
Klasse: das Platzangebot. Die hintere, untere Klappe am Kofferraum hat nicht nur kosmetische Gründe, denn sonst könnte man den Laderaum kaum öffnen, wenn ein anderer Wagen dicht geparkt hintendran steht. Praktisch fürs Einladen ist es allemal - wie auch die Einklappautomatik der hinteren asymmetrisch geteilten Rückbank. Zwei Knöpfe ziehen - fertig ist der Laderaum. Die Instyle-Variante hält noch zwei weitere Sitze im Fahrzeugboden bereit, die für die übrigen Varianten dazugekauft werden können.
(itt)
|